Viele Keller bieten geradezu ideale Bedingungen für die Bildung von Wandschimmel. Sie sind kühl und feucht, dunkel, es befinden sich organische Gase in der Atmosphäre, die wir als Gerüche wahrnehmen. Eine Eigenschaft des Kellers besteht zudem darin, dass es meistens kein Fenster oder bestenfalls ein kleines vergittertes Lichtloch gibt, sodass das probateste Mittel gegen den Schimmel, nämlich das Stoßlüften, gar nicht ausgeführt werden kann.
Kontrolle der Luftfeuchtigkeit
Messen lässt sich die (prozentuale) Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer, wobei 100 Prozent bedeuten, dass die Luft mit Wasserdampf gesättigt ist und kein Wasser mehr lösen kann, das heißt, aus einer Schüssel Wasser würde nichts mehr verdunsten. Auf die folgende Einteilung hat man sich hinsichtlich der Luftfeuchtigkeit geeinigt:
- 0 - 35 Prozent --- Trockene Luft.
- 36 - 65 Prozent --- Das ist die ideale Spanne für Wohnräume.
- 66 - 100 Prozent --- Feuchte Luft, die Schimmelbildung begünstigt.
Wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist, kann man mit einer Beheizung des Raumes schon sehr viel verbessern. Sie werden schon bemerkt haben, dass relativ warme Heizungsräume im Keller in aller Regel keinen Schimmel aufweisen.
"Pfusch am Bau" oder einfach nur die Geologie?
Leider lässt sich der Schimmelbefall des Kellers nicht immer so einfach beheben. Warum das so ist, wird etwas klarer, wenn wir die Bauweise eines Kellers näher betrachten. Auf dem Fundament werden Ziegel- oder Betonwände hochgezogen, die von außen mit einer dicken Bitumenschicht gegen die Bodenfeuchtigkeit isoliert werden (müssen). Bei der modernen Bauweise sind weitere Maßnahmen zu einer effektiven Wärmeisolierung der Kellerwände vorgeschrieben. Auch wenn die Mitarbeiter des Bauunternehmens sich wirklich Mühe gegeben haben, die Isolierung gegen die Bodenfeuchte an jeder Stelle gleichmächtig aufzutragen, kann es mit den Jahren zu Schwächezonen und damit zu Wasserwegigkeiten von außen kommen.
Ein wesentlicher Faktor liegt hierbei noch in der lokalen Geologie, genauer gesagt, in der Bodenart des Baugrundes. Wenn Ihr Haus auf sandigem Untergrund zum Beispiel in der Mark Brandenburg steht, diffundiert das Wasser der Niederschläge relativ schnell weiter nach unten und Ihr Haus steht bald wieder in trockenem Sand. Ähnliches gilt beispielsweise für die Malmkalke auf der Fränkischen oder Schwäbischen Alb, die von Störungen durchzogen sind und das Wasser direkt in die Tiefe (Tropfsteinhöhlen) ableiten.